Welcher Camper ist der richtige für Dich?
Du möchtest deinen Traum vom flexiblen und komfortablen Reisen verwirklichen – und brauchst dafür nur noch dein eigenes Reisemobil? Dann solltest Du unbedingt weiterlesen. Denn bevo Du mit deinem eigenen Camper in den Urlaub fahren und die einzigartige Freiheit erleben kannst, musst Du eine grundsätzliche Frage klären: Ist ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen für dich besser geeignet? Wir lassen Wohnmobil und Wohnwagen gegeneinander antreten – so erfährst Du, welche Vorteile beide haben und welches Reisemobil für dich persönlich die Nase vorn hat. Tipp: Auch wenn Du nur einen Camper mieten möchtest, lohnt sich der Vergleich!
1. Anschaffungspreis: Wohnwagen sind günstiger
Wohnwagen oder Wohnmobil – wir machen den Preisvergleich. Ein Wohnmobil ist ein vollwertiges Fahrzeug mit einem eigenen Antrieb. Gleichzeitig ist es auch ein kleines Haus auf vier Rädern – mit eigener Stromversorgung durch die Bordbatterie sowie integrierten Wasser- und Abwassertanks. So ein komplex aufgebautes Gefährt hat seinen Preis. Ein Wohnwagen dagegen ist ein wohnlich ausgestatteter Anhänger, den Du an ein Zugfahrzeug kuppelst. Er benötigt keine eigene Motorisierung, und da Du mit ihm sowieso nur Campingplätze ansteuern kannst, ist er auch weniger autark. Das schlägt sich deutlich im Preis nieder: Neue Wohnwagen kosten nur knapp die die Hälfte von neuen Wohnmobilen. Auch gebrauchte Wohnwagen sind für weniger als halb so viel Geld zu haben wie gebrauchte Wohnmobile. In Sachen Anschaffungspreis ist der Caravan also überlegen – sofern Du ein geeignetes Zugfahrzeug hast.
2. Laufende Kosten: Wohnwagen haben wieder die Nase vorn
Camping-Neulinge neigen dazu, die laufenden Kosten eines Reisemobils zu unterschätzen. Vor allem die Kfz-Steuer kann ganz schön ins Geld gehen. Je nach Modell zahlst Du für den Caravan nur ein Viertel der Steuern, die fürs Wohnmobil fällig werden. Bei der Vollkaskoversicherung liegen beide etwa gleichauf. Bei der Haftpflichtversicherung musst Du für den Wohnwagen dagegen weniger auf den Tisch legen – je nach Modell ein Zehntel des Betrages, der bei einem Wohnmobil fällig wird. Auch die TÜV-Plakette ist beim Wohnwagen günstiger – und da der Caravan ohne Basisfahrzeug auskommt, sind auch Reparatur- und Verschleißkosten deutlich niedriger. Anders als bei einem Wohnmobil darfst Du einen Caravan aber zuhause nicht auf der Straße parken. Wenn Du keinen eigenen Stellplatz hast, musst Du einen anmieten. Wenn dir günstige Unterhaltskosten wichtig sind, solltest Du dennoch einen Wohnwagen kaufen.
3. Freiheitsgefühl: Das Wohnmobil ist unschlagbar
Urlaub, Freiheit, Abenteuer: Wenn Du gern in dein Fahrzeug steigen und einfach losfahren möchtest, dann ist das Wohnmobil die richtige Wahl für dich. In der Pause kannst Du dir schnell ein Getränk aus dem Kühlschrank holen und nach der Fahrt vom Fahrersitz praktisch direkt ins Bett fallen. Von Campingplatz zu Campingplatz zu fahren ist mit dem mobilen Fahrzeug kein Problem – bei einem Caravan musst Du stets vorher ankuppeln und abkuppeln. Zudem ist das Wohnmobil autark, Du kannst also auch einfach einmal spontan einen der vielen günstigen oder kostenfreien Stellplätze ohne Service anfahren oder, wo es erlaubt ist, sogar frei übernachten. Mit einem Wohnwagen bist Du auf Campingplätze angewiesen, die Du meist lange im Voraus buchen musst. In Sachen Spontanität und Freiheitsgefühle bleibt das Wohnmobil daher ungeschlagen.
4. Flexibilität: Mit dem Zugfahrzeug vor Ort mobil
Während das Wohnmobil die große Freiheit auf der Reise verspricht, bietet der Wohnwagen vor Ort die größere Flexibilität. Du stellst ihn einfach auf dem Campingplatz ab und hast dort eine komfortable Homebase, während Du mit deinem Auto die Gegend erkunden kannst. Schnell beim Bäcker im Ort Brötchen kaufen oder einen Ausflug machen – das ist ganz easy möglich. Mit dem Wohnmobil ist das schon umständlicher: Bevor Du startest, musst Du den Innenraum aufräumen, damit nichts während der Fahrt herumfliegt. Auch die Markise und das Stromkabel musst Du erstmal wieder einholen. Durch schmale Gassen in Dörfern zu kurven, macht mit einem Wohnmobil oft wenig Spaß – und wieder zurück auf dem Campingplatz musst Du erstmal wieder rangieren, um richtig auf deinen Stellplatz zu kommen. Viele Wohnmobilisten haben deshalb Fahrräder, E-Bikes, E-Scooter oder sogar einen Motorroller dabei, um vor Ort flexibler zu sein.
5. Platzangebot: Im Wohnwagen kannst Du dich ausbreiten
Wieviel Platz und Wohnlichkeit wünschst Du dir in deinem Reisemobil? Wenn Du deine Freizeit im Urlaub gern im Freien verbringst und abends lieber draußen sitzt, dann wird das Platzangebot in einem Wohnmobil vollkommen angemessen sein für dich. Anders kann das bei Familien mit Kindern aussehen: An einem Regentag bleibt man vielleicht einmal lieber im Camper, um zu spielen, zu basteln oder zu lesen – und hier zeigt der Wohnwagen seine Stärken. Er nutzt das vorhandene Platzangebot optimal aus, da er kein Fahrerhaus hat und keine Bordtechnik unterbringen muss. In der Grundrissgestaltung ist er daher auch flexibler, so dass es hier eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten gibt. Da der Caravan auf dem Campingplatz stehen bleibt und nicht ständig bewegt wird, bietet es sich außerdem an, ihn mit einem Vorzelt zu erweitern. So kannst Du ein fulminantes Platzangebot nutzen.
6. Wintertauglichkeit: Im Wohnwagen bleibt's warm
Die Gretchenfrage: Wie hältst Du’s mit dem Winterurlaub? Wer bei Schnee und Kälte lieber zuhause bleibt oder in den Süden fährt, für den ist ein Wohnmobil perfekt – zumal auch moderne Wohnmobile gut isoliert sind. Möchtest Du aber gerne regelmäßig in den Skiurlaub oder wolltest Du schon immer einmal Polarlichter im Norden sehen, dann könnte der Wohnwagen die bessere Wahl sein. Denn anders als das Wohnmobil hat er kein Fahrerhaus mit großen Fenstern, die sich nur schlecht isolieren lassen. Speziell für das Wintercamping ausgelegte Caravans sind besonders gut isoliert, wintersicher und selbst für tiefste Temperaturen geeignet. Dank einer effizienten Heizung lassen sie sich rund um die Uhr gut warmhalten. Beim Wohnmobil ist das Heizen weniger wirkungsvoll – und entsprechend auch teurer.
7. Fernreisen: Mit dem Wohnmobil Europa entdecken
Nordseeküste oder Mittelmeer? Bayerischer Wald oder Karpaten? Lüneburger Heide oder schottische Highlands? Wenn es dich nicht so weit in die Ferne zieht, ist ein Caravan sehr praktisch. Du planst einen Tag für die Anfahrt ein und kannst den restlichen Urlaub auf dem Campingplatz stehen und es dir gut gehen lassen. Bist Du aber eher der Abenteurer und planst einen Roadtrip durch Europa oder möchtest weiter entfernte Reiseziele erleben, ist das Wohnmobil die bessere Wahl. Hier kannst Du jeden Tag entscheiden, wie weit Du fahren möchtest, und dann einfach für die Nacht einen Stellplatz ansteuern, bevor es am nächsten Morgen weitergeht. Zudem gelten für Wohnmobile keine generellen Tempolimits – während ein Gespann meist nicht schneller als 100 km/h unterwegs sein darf. Bei ausgeprägtem Fernweh solltest Du also eher ein Wohnmobil kaufen.
8. Fahrkomfort & Sicherheit: Der PKW bleibt ungeschlagen
Moderne Wohnmobile bieten dir einen hohen Fahrkomfort und auch in Sachen Sicherheit hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Doch gerade Camping-Einsteiger bevorzugen häufig ältere, gebrauchte Wohnmobile – und hier ist die Ausstattung im Bereich Komfort und Sicherheit oft noch weniger üppig. Das Reisen mit einem älteren Wohnmobil hat sicher einen besonderen Charme, den viele nicht missen wollen. Doch mit kräftigen Motorengeräuschen muss gerechnet werden und einen Beifahrer-Airbag gibt es häufig nicht. Eine Klimaanlage ist meist ebenfalls nicht vorhanden und für Kinder ist vorne im Fahrerhaus auch kein Platz. Gerade Familien, die ein höheres Bedürfnis nach Sicherheit und Fahrkomfort haben und mehrere Personen transportieren wollen, sind daher oft in einem modernen PKW – der als Zugfahrzeug eingesetzt wird – am besten aufgehoben.
9. Fahrerlaubnis: Wohnwagen-Führerschein ist schnell gemacht
Werfen wir noch einen Blick auf die Fahrerlaubnis: Mit einem Führerschein der Klasse B darfst Du Wohnmobile bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 Tonnen führen – das sind die meisten Wohnmobile. Sehr große Wohnmobile oder Expeditionsfahrzeuge über 3,5 Tonnen darfst Du fahren, wenn Du die alte Fahrerlaubnis Klasse 3 hast oder den LKW-Führerschein machst. Der ist aufwändig und kostspielig. Auch die PKW-Caravan-Kombination darf ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen haben, um sie mit dem Führerschein B fahren zu fahren. Das kann je nach Fahrzeug schonmal knapp werden. Du kannst aber den kleinen Anhängerführerschein B96 schnell und ohne Prüfung in der Fahrschule machen, um Gespanne bis 4,25 Tonnen zu fahren – und auch der große Anhängerführerschein BE, mit dem Du bis 7,5 Tonnen bewegen darfst, ist schneller und günstiger als der LKW-Führerschein.
Fazit: Wohnmobil oder Wohnwagen – welcher ist Dein Favorit?
Nun kennst Du die Vorteile beider Reisemobile. Welches besser für dich geeignet ist, hängt ganz von Deinen individuellen Prioritäten ab. Bist Du mit deiner Familie unterwegs, machst gern Urlaub auf Campingplätzen in Deutschland oder den Nachbarländern und bist kostenbewusst? Dann ist wahrscheinlich der Wohnwagen dein Traumpartner. Bist Du nur zu zweit unterwegs, erlebnishungrig und möchtest in deinem Urlaub möglichst viel sehen und verschiedene Orte besuchen? Dann wirst Du sicher mit einem Wohnmobil glücklich. Wofür Du Dich auch entscheidest: CARAVAN und CO wünscht dir viel Spaß in deinem nächsten Campingurlaub!