Mit Hund zelten: Was Du unbedingt beachten solltest
Abenteuer pur: Beim Thema Zelten mit Hund geraten viele sofort ins Schwärmen. Viel Natur und frische Luft, nachts zusammenkuscheln und den Geräuschen der Wildnis lauschen, morgens gemeinsam vor dem Zelt sitzen und frühstücken. Mit Hund zu zelten ist ein besonderes Erlebnis – und obendrein günstig. Es kann aber auch richtig in die Hose gehen. Ob in der Lüneburger Heide oder in Nordschweden: Beim Zelten mit Hund solltest Du einiges beachten. Mit unseren 10 Tipps fürs Zelten mit Hund bist Du auf der sicheren Seite!
1. So wird Dein Vierbeiner zum Camping-Profi
Mit Hund zelten – das klingt entspannt und unkompliziert. Und das ist es auch – wenn Du es vorher geübt hast. Es gibt sie zwar – die Tiere, die einfach nichts schreckt und die schon beim ersten Mal relaxt im Zelt schlafen. Aber die meisten Hunde verstehen den Sinn des Zeltens zunächst nicht. Die Geräusche der Umgebung, die sie im Zelt hören, wecken ihren Wachtrieb. Selbst ein Vertreter, der zuhause ruhig ist, kann im Zelt bellen, weil er etwas Verdächtiges hört.
Am besten baust Du das Zelt erst zuhause auf und fütterst Deinen Vierbeiner darin, damit er sich an diese merkwürdige Hundehütte gewöhnt. Für die ersten Übernachtungen ist der eigene Garten ideal. Der nächste Schritt ist das Camping mit Hund auf einem Campingplatz in Deiner Nähe. Im Internet gibt es auch private Anbieter von Stellplätzen, auf denen Du ungestört mit Hund zelten kannst.
2. So findest Du den richtigen Platz zum Zelten mit Hund
In Deutschland gibt es viele Campingplätze, die fürs Zelten mit dem geliebten Vierbeiner perfekt geeignet sind. Ein hundefreundlicher Campingplatz bietet Dir viele Extras wie einen Hundespielplatz oder Hundeduschen. Einen schönen Camping-Urlaub mit Hund kannst Du zum Beispiel an der Ostsee, im Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern oder auch in Bayern verbringen. Auch Camping mit Hund in Holland oder anderen Nachbarländern ist sehr beliebt. Erkundige Dich vorher, ob auch der Zeltplatz mit Hund gebucht werden kann. Dass der Hund im Wohnmobil oder einer anderen Unterkunft willkommen ist, bedeutet nicht automatisch dasselbe für die Zeltwiese. Wichtig: Dein Zelt sollte ein wenig abseits stehen. Vor allem sollte es ruhig sein, denn Hunde haben ein sensibles Gehör. Durch die Zeltplane dringen Geräusche mühelos – deshalb können Vierbeiner schnell gestresst reagieren. Auch Schatten ist wichtig, denn ein Zelt ist nicht so gut isoliert wie ein Wohnmobil.
3. Deshalb solltest Du Deinen Hund niemals allein im Zelt lassen
Eigentlich soll man sein Tier im Urlaub nicht unbeaufsichtigt lassen. Aber was kann schon passieren, wenn Du schnell duschen gehst und Deinen Hund im Zelt lässt? Schließlich sind Vierbeiner in den Sanitärgebäuden auf Campingplätzen meist nicht gestattet. 15 Minuten später kommst Du zurück – und siehst die Bescherung: Wo vorher Dein Campingzelt stand, liegt jetzt nur noch ein Haufen zerfetzter Zeltplane. Und Dein felliger Freund – weg. Lässt Du Deinen Hund im Zelt zurück, kann es schnell passieren, dass er draußen ein Geräusch hört und versucht, auszubrechen. Ein Zelt ist nicht hundesicher verschließbar und Dein Hund kann es beschädigen. Deshalb gilt: Den Hund niemals allein im Zelt lassen – auch nicht für wenige Minuten. Am besten nimmst Du mit eine Begleitperson mit zum Camping, die sich um das Tier kümmert, wenn Du kurz zur Toilette musst.
4. Das ist die oberste Regel beim Zelten mit Hund
Die wichtigste Regel beim Zelten mit Hund: Nur keinen Stress! Schließlich geht es um Euren Urlaub und den wollt Ihr gemeinsam genießen. Neben der richtigen Vorbereitung brauchst Du eine gute Planung – und viel Zeit. Schon bei der Anreise mit dem Auto solltest Du darauf achten, alles gemächlich anzugehen und ausreichend Pausen einzuplanen. In den Pausen sollte Dein Vierbeiner sich bewegen und lösen können. Nach dem Einchecken auf dem Campingplatz machst Du am besten mit eine kleine Erkundungstour mit ihm, damit er den Platz kennenlernt. Gestalte den Tag beim Camping mit einem entspannten Wechsel aus Aktivität und Ruhephasen. Neigt Dein Tier zur Nervosität, kannst Du Kauspielzeuge oder Kauartikel wie Rinderohren mitnehmen. Das lenkt Deinen Hund ab und das Kauen wirkt beruhigend. Ist Dein Hund angespannt, solltest Du erst einmal wieder einen Schritt zurück machen und das Zelten mit ihm üben.
5. So findest Du das richtige Zelt für Mensch und Hund
Welches ist das beste Zelt für Mensch und Hund? Grundsätzlich gilt: Das Zelt muss in zu Deinem Urlaubsziel und der Jahreszeit passen. Für einen Sommer-Urlaub in Deutschland kannst Du nahezu jedes Zelt verwenden. Hier ist ein einfaches Kuppelzelt eine gute Wahl. Für den Spätsommer in den norwegischen Bergen sieht das anders aus – denn hier gibt es felsige und sumpfige Böden und jede Menge Wind und Regen. Für einen solchen Einsatz brauchst Du ein Profi-Zelt und solltest Dich im Fachhandel beraten lassen. Beim Zelten mit Hund gilt: Plan für Deinen Hund so viel Platz ein wie für eine zusätzliche Person. Ein Pärchen mit Hund sollte mindestens ein Drei-Personen-Zelt nehmen. Ein Zelt für Hunde-Camping sollte gut belüftet sein. Ein Vorraum für nasse Schuhe und die Hundeleine ist praktisch.
6. Hier sollte der Hund beim Zelten schlafen
Die Gretchenfrage: Schläft der Hund beim Camping draußen oder drinnen? Die meisten Menschen möchten ihren Vierbeiner lieber im Zelt haben – und das ist auf deutschen Campingplätzen auch unbedingt zu empfehlen. So ist das Tier unter Aufsicht und Du kannst Dich gemütlich mit ihm zusammen kuscheln. Erfahrene Trekker, die in Schweden zelten, lassen ihr Tier häufig vor dem Zelt schlafen. Manche Rassen liegen nachts gern im Freien. Damit der Vierbeiner sich nicht selbstständig macht, wird er mit einem Anlegepflock, einer längeren Leine und einem Brustgeschirr am Stellplatz gesichert.
Die Alternative ist eine Spannleine mit Auslaufleine. Diese elastische Leine wird zwischen zwei Bäume gespannt. Die Leine des Hundes wird mit Karabiner an der Spannleine befestigt. So kann er sich entlang der Spannleine frei bewegen.
7. Wie Du mit Deinem Hund in der Wildnis zelten kannst
Träumst Du auch davon, mit Deinem vierbeinigen Freund fremde Länder zu bereisen und durch unberührte Natur zu streifen? Zelten mit Hund in Deutschland geht nur auf ausgewiesenen Campingplätzen. In Schweden und Norwegen kannst Du dank Jedermannsrecht auch in der freien Natur campen. Bevor Du mit Hund auf eine Mehrtagestour mit Rucksack und Zelt aufbrichst, solltest Du Dich gründlich vorbereiten. Am besten machst Du einen Tageskurs im Dogtrekking mit. Dort zeigen Dir erfahrene Outdoor-Experten, worauf es beim Mehrtageswandern mit Hund und Zelt ankommt. Es gibt viel zu lernen: Das nötige Equipment, das richtige Verhalten in der Wildnis, den Umgang mit wildlebenden Tieren und die wichtigsten Regeln für Notfälle. Zudem solltest Du Eure Fitness langsam mit Tageswanderungen in Deutschland steigern, bevor Du Dich auf das Abenteuer begibst.
8. Deshalb ist eine Wetter-App beim Zelten mit Hund unentbehrlich
Camping bei schlechtem Wetter macht selten Spaß – das gilt für das Zelten mit Hund umso mehr. Viele Hunde finden das Geräusch des klopfenden Regens auf der Zeltplane unheimlich. Dazu ist ein nasser und müffelnder Hund im Zelt alles andere als gemütlich. Hier helfen nur viele Handtücher und ein saugstarker Hundebademantel. Noch schlimmer ist es bei Gewitter: Hier ist selbst die Geduld der stoischsten Vierbeiner schnell erschöpft und sie wollen nur noch nach Hause. Schau vor dem Zelten mit Hund besser auf Deine Wetter-App. Auch Hitze kann beim Zelten mit Hund zum Problem werden. Zelte heißen sich bei Sonneneinstrahlung schnell auf und die Hitze staut sich im Inneren. Bei einer Hitzewelle solltest Du daher auf das Camping mit Hund verzichten. Die beste Jahreszeit für den Camping-Urlaub mit Vierbeiner ist daher der Frühling und der Herbst.
9. Das ist die richtige Ausrüstung fürs Zelten mit Hund
Equipment-Junkies aufgepasst: Für das Zelten mit Hund gibt es praktische Ausrüstung. Spezielle Hundeschlafsäcke lassen sich kompakt verstauen und halten Deinen Vierbeiner nachts warm. Alternativ reicht auch eine Isomatte und eine Decke.
Faltnäpfe sind ideal für Futter und Wasser, ein verschließbarer Futterbehälter aus Nylon schützt Trockenfutter vor Verunreinigung. Leine und Halsband oder Schleppleine und Brustgeschirr, das Lieblingsspielzeug, Leckerchen und eine Reiseapotheke mit Zeckenhaken dürfen nicht fehlen. Wenn Du wanderst, ist ein Bauchgurt zum Einhängen der Leine nützlich. Dein Hund kann einen Teil der Ausrüstung mit einem Hunderucksack tragen. Der muss gut passen und gleichmäßig beladen werden. Er darf nicht zu schwer sein und Dein Hund braucht einen gesunden Rücken. Sinnvoll ist außerdem ein Tarp, um unterwegs für Schatten zu sorgen. Eine saugfähige Hundematte hält den Schmutz vor dem Zelt.
10. So funktioniert Zelten mit mehreren Hunden
Kann man auch mit zwei, drei oder vier Hunden zelten? Man kann – unter einigen Bedingungen. Die erste: Die Hunde sollten sich untereinander gut verstehen. Im Zelt kann es eng sein und es kann passieren, dass man sich gegenseitig auf die Pfote tritt. Hunde mit einer großen Individualdistanz oder solche, zwischen denen es Spannungen gibt, werden das Zelten nicht genießen. Zudem kann es mit mehreren Hunden zu einer unerwünschten Gruppendynamik kommen: Hört einer draußen ein Rascheln und bellt, bekommt er von den anderen tatkräftige Unterstützung. Bei eingespielten Hundeteams, die grundsätzlich entspannt sind, kann das Zelten jedoch gut funktionieren. Wichtig: Vorher beim Campingplatzbetreiber fragen, ob auch mehrere Hunde auf dem Zeltplatz willkommen sind.
Fazit: Zelten mit Hund – ein tolles Abenteuer
Ein Urlaub mit dem Hund im Zelt ist ein tolles Erlebnis, in das Du aber nicht unvorbereitet starten solltest. Mit unseren 10 Tipps bist Du gut gerüstet. Beachte jedoch, dass nicht jeder Hund das Zelten genießt. Es gibt Hunde, die sich im Wohnmobil wohler fühlen. Dort sind sie von den Außengeräuschen abgeschirmt und es fühlt sich ein bisschen wie in einem Haus an. Falls das Zelten nichts für Deinen Hund ist, miete doch einmal einen Camper! Wofür Du Dich auch entscheidest – wir wünschen Dir viel Spaß!